Freitag, 17. Februar 2012

Auf Ideensuche mit Autorin Renate Behr

Bei der Pressepräsentation eines Werne-Krimis fragte ein Journalist die Autorin, ob sie nicht befürchte, dass ihr irgendwann die Ideen ausgehen könnten. Daran schloss sich gleich die Frage an, ob man denn irgendwann in einem Werne-Krimi einmal über ein "ganz normales" Verbrechen - wie etwa einen Mord aus Eifersucht - lesen würde. Die Antwort der Autorin lautete kurz und knapp: "Normale Verbrechen sind mir zu langweilig."

Aber wie findet eine Krimi-Autorin Ideen für ihr nächstes Buch. Renate Behr plaudert wieder einmal aus dem Nähkästchen ...

Eigentlich ist es gar nicht so schwierig, wie meine Leser es sich vielleicht vorstellen. Ich bin ein absoluter Krimi-Fan und deshalb lese ich Krimis und schaue mir gern auch Krimis im Fernsehen an. Natürlich habe ich mich mit dem notwendigen Hintergrundwissen ausgestattet. Kontakte zur Polizei und zur Gerichtsmedizin waren hier sehr hilfreich. Die Arbeit der Spurensicherung der Kripo Unna konnte ich vor einigen Jahren leider selbst beobachten, als in unserem Haus in Werne am hellen Tag eingebrochen worden war.

Wenn ich überlege, mit welchem Thema sich mein nächster Werne-Krimi beschäftigen soll, versuche ich natürlich, möglichst aktuelle Probleme anzugehen. Dabei helfen mir sowohl die Berichte in den Tageszeitungen über aktuelle Straftaten als auch Nachrichtensendungen aus aller Welt. Themen wie Drogenhandel, Prostitution, Industriespionage und Organhandel, wie sie in zwei meiner Krimis behandelt wurde, sind immer und überall auf der Welt aktuell. Es ist also gar nicht so schwierig, Tatorte auch in eine zauberhafte Stadt im südlichen Münsterland zu verlegen. Auch die Internetkriminalität ist ein Thema, dass mich sehr stark beschäftigt. Ich will gar nicht ausschließen, dass es auch einmal weniger "brennende" Fälle sein können, mit denen sich mein Kommissar Jens Wischkamp beschäftigt. aber ich denke, ein Krimi muss vor allen Dingen zwei Komponenten enthalten: Er muss sehr spannend sein und der Leser sollte der Lösung nicht zu früh auf die Spur kommen. Deshalb ist die Tat an sich, um die es bei einem Krimi geht, vordergründig gar nicht so wichtig. Entscheidend ist einfach die Qualität der Story, die ein Autor um dieses Verbrechen herum aufbaut.

Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich meist schon, während ich einen Krimi schreibe, Ideen entwickle, wie das nächste Buch aussehen sollte und mit welchem Thema es sich beschäftigen wird. Solange mir diese Ideen, die ich häufig bei langen Spaziergängen mit meinem Hund im Kopf schon in einen Plot verwandle, nicht ausgehen, müssen meine Leser nicht befürchten, dass es keine Fortsetzung der Werne-Krimi-Reihe geben wird.

Nächste Woche bekomme ich Besuch von einer Leserin aus Berlin. Wir werden eine Krimi-Tour durch Werne starten und alle Schauplätze besuchen, die bisher eine Rolle gespielt haben und natürlich auch die, die im fünften Werne-Krimi von Bedeutung sind.

Ich überlege derzeit, ob ich solche Touren offiziell über die Homepage www.werne-krimi.de anbiete, damit sich auch andere Leser einen Eindruck von Werne und dem Umfeld machen können, in dem Kommissar Jens Wischkamp lebt und arbeitet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen