Mittwoch, 13. November 2013

Ronda Baker-Summer: "Der Fluch von Fort Henry"

Es ist vollbracht - mein neuer Kanada-Thriller ist fertig und im Buchhandel, auf amazon.de und natürlich über den Verlag oder über meine Webseite www.renatebehr.de erhältlich.

Ronda Baker-Summer habe ich als Pseudonym für diesen Roman gewählt, um ihn auch ein wenig von meiner Werne-Krimi-Reihe abzugrenzen. Die ersten Leserstimmen machen mir viel Mut.

Wer sich den Prolog zum Buch anhören möchte, findet ihn auf youtube unter:

http://www.youtube.com/watch?v=vD1eLyNOaZ0

Die Musik stammt übrigens von Klaus Falkenberg, der auch meiner Werne-Krimi-Reihe den passenden Soundtrack verpasst hat. Viel Spaß beim Reinhören.

Ein kurzes Video über die Werne-Krimis

Das Erscheinungsdatum von Werne-Krimi Teil 6 mit dem Titel "mörderisches sim-jü" verzögert sich leider ein wenig. Aber bis Ende November wird das Buch auf jeden Fall verfügbar sein.

Wer sich schon einmal einen kleinen Eindruck von der gesamten Reihe verschaffen möchte, kann das jetzt auf youtube unter dem folgenden Link tun:


http://www.youtube.com/watch?v=CdODHZ3c9g8&feature=share

Und für alle, die schon seit Band 1 die Geschichten um Kommissar Jens Wischkamp aufmerksam verfolgen, hier noch ein paar aktuelle Termine:

16. und 17. November 2013 von 11 bis 18 Uhr

Adventsmarkt im Gasthaus "Zum letzten Tee", Golfclub Schloss Westerwinkel, Ascheberg-Herbern
Hier bin ich mit meinen Büchern vertreten und werde auch daraus lesen.

22.11.2013 um 19 Uhr
Krimilesung mit Musik aus Band 1 der Werne-Krimi-Reihe "silvias flucht" im Café Alte Kegelbahn, Schloss Cappenberg, Lünen
Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft, aber es steht ein Folgetermin fest und zwar am
3. Januar 2013 um 19 Uhr

1.12.2013 um 17 Uhr
Krimilesung mit Musik aus Band 1 der Werne-Krimi-Reihe "silvias flucht" im RICORDO, Sendener Str. 8 in Lüdinghausen. Hier sind noch Karten erhältlich.

6. bis 15.12.2013 Weihnachtsmarkt in Werne mit literarischem Adventskalender
An der Hütte "Werner Autoren und Verlage" bin ich während der gesamten Zeit mit meinen Büchern vertreten, aus denen ich im Rahmen des literarischen Adventkalenders auch lesen werde.

Das detaillierte Leseprogramm auf dem Weihnachtsmarkt kann per e-mail unter behr-werne@t-online.de erfragt werden.

Und noch etwas in eigener Sache:

Ende Oktober ist im Traumfänger Verlag mein neuer Kanada-Thriller "Der Fluch von Fort Henry" erschienen, den ich unter dem Pseudonym Ronda Baker-Summer geschrieben habe. Einen ersten Eindruck gibt es mit dem gelesenen Prolog unter

http://www.youtube.com/watch?v=vD1eLyNOaZ0

Viel Spaß beim Zuhören!

Dienstag, 30. Juli 2013

Und so beginnt Werne-Krimi Teil 6!

Das Manuskript ist im Lektorat und erscheinen wird der neue Werne-Krimi 2013 etwa Anfang November. Hier aber schon einmal vorab eine kleine Leseprobe. Wie Sie sehen, werden die Werne.Krimis jetzt international. Das geht aber keinesfalls zulasten des gewohnten Lokalkolorits.


"Benjamin Taylor trat ungeduldig von einem Bein auf das andere. Seit zwei Stunden wartete er nun darauf, dass endlich die Entladung des Containerschiffs aus New York beginnen würde. Er hatte eine Sondergenehmigung, den Entladevorgang selbst zu überwachen. Aber er war ungeduldig. Draußen, vor den Hafenanlagen, warteten die Sattelschlepper. Insgesamt fünf Stück waren es, die bald das Lebenswerk von Benjamin Taylor durch Deutschland fahren sollten. Er musste lächeln. Er war gerade einmal 32 Jahre alt, konnte man da schon von einem Lebenswerk sprechen? Er dachte daran, wie das alles angefangen hatte.


***

Benjamin Taylor war der einzige Sohn von Frank Taylor, einem Industriellen aus New York. Dass der Junge Maschinenbau und Elektronik studieren würde, war im Hause Taylor niemals eine Frage. Schließlich sollte er eines Tages das Familienunternehmen übernehmen. Für Benjamin war das überhaupt kein Problem. Technik und Elektronik interessierten ihn ungeheuer. Sein Lebensweg schien vorgezeichnet. Immer wieder machte er schon während seiner Studienzeit durch innovative Entwicklungen und technische Neuerungen in der Entwicklungsabteilung von Taylor Industries auf sich aufmerksam. Aber Benjamin Taylor hatte noch eine viel größere Leidenschaft. Ihn faszinierten die Fahrgeschäfte in den Freizeitparks, von denen es in den USA unzählige gab. Er träumte davon, eines Tages sein eigenes Fahrgeschäft zu entwerfen, zu bauen und zu betreiben. Diese Pläne behielt er jedoch lange Zeit für sich.
Als Sohn eines Unternehmers gehörte Benjamin Taylor zum elitären Kreis der Studenten aus der Oberschicht. Immer wieder aber gab es Stipendien für besonders begabte junge Leute, die sich den Besuch dieser Universität sonst nicht hätten leisten können. Sie wurden von den meisten Studenten gemieden. Umso verwunderlicher war es, dass sich ausgerechnet Benjamin Taylor mit einem von ihnen anfreundete.

Toni Banderoso stammte aus Little Italy, dem italienischen Viertel von New York. Sein Vater war Fleischer, seine Mutter ging putzen. Keine guten Voraussetzungen, um sich an der Uni wirklich durchzusetzen. Aber Toni Banderoso hatte etwas mit Benjamin Taylor gemeinsam. Auch ihn faszinierten außergewöhnliche Fahrgeschäfte. Die beiden jungen Männer waren eigentlich nur zufällig am Rande einer Sportveranstaltung ins Gespräch gekommen. Für das Publikum waren hier einige Karussells aufgebaut worden. Ganz beiläufig hatte Toni geäußert:
»Das ist doch alles Kinderkram. Das könnte man viel spezieller und viel spektakulärer bauen.«
Benjamin hatte ihn etwas irritiert angesehen.
»Wie meinst du das? Interessierst du dich für Fahrgeschäfte?«
Begeistert hatte Toni genickt.
»Ich würde gern selbst mal so ein Ding bauen, aber ich glaube, das würde ich allein niemals schaffen.«
Benjamin hatte damals nur mit den Achseln gezuckt und den kleinen Italiener einfach stehen gelassen. Aber die Bemerkung ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Da war jemand, der dieselben Träume hatte wie er. Vielleicht war das ein Fingerzeig des Schicksals. Ein paar Tage später wartete Benjamin auf dem Campus auf Toni Banderoso. Sie hatten die ersten Examen hinter sich gebracht, das Ende des Studiums rückte näher. Wenn er jetzt nicht mit Toni sprach, wäre der vermutlich aus seinem Leben verschwunden, bevor sich eine neue Gelegenheit ergab.
Als Toni über den Campus auf Benjamin zuging, hob der die Hand. Toni reagierte nicht. Er war sicher, dass er nicht gemeint war. Keiner dieser Studenten würde freiwillig mit ihm reden wollen. Auch dieser Taylor nicht, obwohl er vor ein paar Tagen recht nett zu ihm gewesen war.
»Toni? Du heißt doch Toni, oder?«
Irritiert nickte Toni Banderoso.
»Eigentlich Antonio, meine Eltern sind aus Italien. Aber Toni ist vollkommen o. k.«
»Komm mit, wir müssen reden.«
Benjamin wartete gar nicht ab, ob der andere ihm auch tatsächlich folgte. Er ging schnurstracks auf seinen am Straßenrand abgestellten Pontiac zu. Toni folgte ihm, vorsichtig und ungläubig. Was sollte das? Bisher hatte ihn noch nie jemand von denen aufgefordert, mit ihm zu reden oder irgendwohin zu fahren. Was wollte dieser Kerl nur von ihm? Aber er stieg trotzdem in das Auto. Dann fasste er sich ein Herz.
»Worüber willst du denn mit mir reden? Ich meine, es ist ja nicht gerade üblich, dass sich einer von euch ...«
Er stockte. Er hatte so etwas wie „reiche Bengel“ sagen wollen, aber das wäre beleidigend gewesen. Schließlich schien dieser Benjamin Taylor ja eigentlich ganz nett zu sein.
Benjamin grinste.
»Ich weiß schon, wie wir von euch genannt werden. Aber manchmal scheinen die Dinge anders, als sie sind. Du hast gesagt, du träumst davon, mal ein eigenes Fahrgeschäft zu bauen. Genau das tue ich auch. Jeder von uns allein dürfte kaum eine Chance haben, seinen Traum zu verwirklichen. Aber vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam, was meinst du?«
Toni riss die Augen auf.
»Du meinst, du und ich? Zusammen? Wie soll das denn funktionieren?«
»Das weiß ich auch noch nicht genau. Wenn ich mit meinem Studium fertig bin, fange ich in der Fabrik meines Vaters in der Konstruktionsabteilung an. Was hast du vor, wenn du bestanden hast?«
Toni zuckte mit den Schultern. Er hatte sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Er würde Bewerbungen schreiben, Absagen kassieren und vielleicht irgendwann in irgendeiner kleinen Firma anfangen können, die möglicherweise von Italienern gegründet worden war. Die ach so gerühmte Chancengleichheit gab es in New York noch nicht wirklich. Hier zählten immer noch Name und Herkunft und der Sohn eines italienischen Fleischers hatte beileibe nicht dieselben Chancen wie ein Unternehmerssohn aus der High Society.
»Ich habe eine Idee. Ich werde mit meinem Vater sprechen. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn es mir nicht gelingen würde, dir auch einen Job in der Konstruktionsabteilung von Taylor Industries zu besorgen. Dann könnten wir zusammenarbeiten.«
Toni hielt die Luft an. Taylor Industries? Das war eines der größten Industrieunternehmen im Umkreis von mindestens 200 Meilen. Es wäre eine einmalige Chance für ihn, dort arbeiten zu können. Dafür würde er alles tun.
»Und du meinst, das würde funktionieren? Ich meine, dass dein Vater mir einen Job gibt?«
Benjamin nickte.
»Ich denke, das wird gar nicht so schwierig werden. Mein Vater ist so begeistert über meine guten Abschlussarbeiten und darüber, dass ich bald in seine Fußstapfen trete, der erfüllt mir diesen Wunsch sicher. Also, ich würde vorschlagen, du machst eine Bewerbungsmappe fertig. So ganz ohne Formalien wird das nicht gehen, wegen der Personalchefs. Um alles andere kümmere ich mich dann. Wir werden ein paar Monate brauchen, bis wir uns eingearbeitet haben und danach fangen wir an, das spektakulärste Fahrgeschäft zu entwerfen, das es in den USA jemals gegeben hat.«
Toni ließ sich von der Euphorie seines neuen Freundes anstecken.
»In den USA? In der ganzen Welt, Benjamin. In der ganzen Welt.«"


 Mehr spannende Unterhaltung auf www.werne-krimi.de

Freitag, 26. April 2013

Wie aus einer Idee ein Roman wird - letzter Teil

Bisher habe ich ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert, was Recherche, Charaktere, Ortsbeschreibungen und Ähnliches angeht. Ein Problem, vor dem jeder Autor hin und wieder steht, sollte aber nicht unerwähnt bleiben.

Eigentlich hat man die Geschichte gut vorbereitet und geplant. Aber manchmal entstehen während des Schreibens neue Ideen, die dann nicht mehr zum bisherigen Verlauf der Story passen. Und was nun?

Ganz klar: Alles wieder auf Anfang.

Aber natürlich nur dann, wenn die neue Idee wirklich so umwerfend gut ist, dass sie alles andere in den Schatten stellt. Genau das ist mir nach etwa einem Drittel meines sechsten Werne-Krimis passiert. Plötzlich passten einige Charaktere nicht mehr, auch der Ablauf der Geschichte hatte sich durch einige neue Ideen plötzlich komplett verändern.

Jetzt darf man auf gar keinen Fall den Fehler machen, den Zeilen, die nun geändert oder ganz gelöscht werden, zu lange nachzutrauern. Entweder, die neue Idee setzt sich durch, dann schreibt sich das alles wie von selbst. Oder sie war gar nicht so gut, dann kehrt man eben zum ursprünglichen Ablauf zurück. Wenn ich etwas Grundlegendes in meinen Romanen ändere, speichere ich also zur Vorsicht immer die ursprüngliche Version ab. So mache ich mir nicht allzu viel Arbeit, wenn ich doch wieder bei den schon geschriebenen Texten ankomme.

Ist das Manuskript dann fertig, geht es ins Lektorat. Für mich ist das immer mit Herzklopfen verbunden. Denn nicht nur ich muss es gut finden, Lektor und Verleger wollen auch überzeugt werden. Bisher ist es mir gelungen und ich denke, auch Teil 6 der Ermittlungen von Kommissar Wischkamp wird Gnade finden vor den Augen meiner Lektorin und meines Verlegers.

An dieser Stelle fangen dann auch die Überlegungen an, wie denn wohl das Cover aussehen könnte. Da ich dieses Mal meine Geschichte auf einem der größten Rummelplätze in unserer Region angesiedelt habe, sollte es kein Problem sein, ein stimmungsvolles und passendes Cover zu entwickeln.

Ist das Buch dann fertig, muss es natürlich auch verkauft werden. Inzwischen habe ich aber Gott sei Dank schon eine treue Leserschar, die das ganze Jahr auf den neuen Werne-Krimi wartet. Und das Schöne ist, jedes Jahr kommen neue dazu, die dann natürlich auch die vorherigen Exemplare nachkaufen.

Presse, Lesungen und viele Aktionen rund um meine Bücher beschäftigen mich eigentlich das ganze Jahr. Und diese Arbeit - so schön sie auch sein mag -wird nicht weniger, sonderm mit jedem neuen Buch mehr.

Aber das wird mich sicher nicht daran hindern, noch viele weitere Wischkamp-Krimis zu schreiben.

In diesem Sinne - wir hören wieder voneinander.
Renate Behr

Samstag, 6. April 2013

Wie aus einer Idee ein Roman wird - Teil 5

In den schon veröffentlichten Posts zu dieser Headline habe ich vieles über die Schauplätze und die beteiligten Personen geschrieben. Natürlich lebt ein Kriminalroman aber auch von der Handlung und natürlich davon, dass alle Einzelteile wirklich zusammenpassen.


Nun kann ich meinen Lesern natürlich an dieser Stelle noch nichts über die Handlung des neuen Werne-Krimis verraten. Das würde ja die ganze Spannung der Neuerscheinung vorwegnehmen. Wer meine bisher erschienenen Krimis schon gelesen hat, wird feststellen, dass ich bisher noch niemals über ein sogenanntes "normales" Verbrechen geschrieben habe.

Aber mal ehrlich, würden Sie ein Buch über den Einbruch in einem Haus oder den Überfall auf eine Tankstelle lesen? Ich glaube, die Schwierigkeit besteht eigentlich darin, über Ungewöhnliches so glaubhaft zu schreiben, dass sich der Leser vorstellen kann, so etwas könnte auch in einer Kleinstadt passieren. Darum bemühe ich mich natürlich jedes Mal.

Nun hatte ich also die Idee, einen Werne-Krimi zu schreiben, der irgendwie mit Sim-Jü zu tun hat, einem Riesenrummel, der jedes Jahr Ende Oktober in Werne stattfindet. Mit der Recherche habe ich mich viele Stunden lang beschäftigt. Dieses Mal musste ich mir sogar technische Kenntnisse aneignen darüber, wie moderne Fahrgeschäfte konstruiert sein könnten. Denn ein solches Fahrgeschäft wird eine zentrale Rolle in dem neuen Buch einnehmen. Mehr verrate ich dazu aber nicht.

Wenn ich zurückblicke auf den ersten Roman mit dem Titel "Silvias Flucht", dann wird es eigentlich von Buch zu Buch komplizierter, ein passendes Thema und einen gut durchdachten Handlungsstrang zu finden. Aber getreu nach dem Motto, Probleme sind nichts weiter als ungelöste Aufgaben, konstruiere ich Ideen und Gedankengänge, aus denen sich irgendwann eine spannende Geschichte entwickeln wird.

So ist es auch dieses Mal. Ich habe mich jetzt zwar auf eine Storyline festgelegt, aber dabei sind schon wieder jede Menge Ideen für weitere Folgen rund um meinen Kommissar Wischkamp entstanden. Wichtig für mich ist es, diese Ideen festzuhalten. Welche davon ich tatsächlich aufgreifen werde, steht noch gar nicht fest. Manches lässt sich vielleicht auch gar nicht in einen spannenden Krimi umwandeln. Aber vieles davon vielleicht eben doch und deshalb ist es für einen Autoren auch so wichtig, nichts als unverwertbar einfach abzutun.

Neben meinem Bett liegen Block und Bleistift. Wenn ich unterwegs bin, habe ich meistens ein Diktiergerät dabei. Und in meinem häuslichen Arbeitszimmer ist mein PC natürlich immer einsatzbereit. So geht mir keine Idee verloren, mag sie mich nachts aus dem Schlaf wecken oder mir beim Spaziergang mit meinem Hund einfallen. Sehr inspirierend können auch Wartezeiten beim Arzt oder Friseur sein. Sie glauben gar nicht, was einem alles so durch den Kopf geht, wenn man mal zur Untätigkeit verdammt ist.

Ich denke also, meine Werne-Krimi-Reihe wird noch um einiges umfangreicher werden. Und jetzt mache ich mich erst einmal wieder an die Arbeit und schreibe weiter an Teil 6.

Dienstag, 2. April 2013

Wie aus einer Idee ein Roman wird - Teil 4

Ein Lokalkrimi lebt von ...? Natürlich vom Lokalkolorit. Aber hier trifft man als Autor auch ganz rasch auf Schwierigkeiten. Ich kann also nicht einfach ein Lokal oder ein Geschäft aussuchen und es bei seinem richtigen Namen nennen. Dazu benötige ich das Einverständnis des Inhabers. Habe ich das nicht, verletze ich unter Umständen seine Persönlichkeitsrechte. Klar, man kann das umschreiben. Wenn ich im ersten Werne-Krimi zum Beispiel schreibe, dass es an der Südmauer in Werne ein Elektrofachgeschäft gibt, weiß jeder Werner Bürger, welches Geschäft damit gemeint ist. Nur den Namen darf ich eben nicht nennen.

Nun könnte man meinen, jeder Geschäfts- oder Gaststätteninhaber müsste doch eigentlich mit Freude zustimmen. Eine bessere und noch dazu kostenlose Werbung kann man doch gar nicht bekommen. Das ist aber nicht so, diese Erfahrung habe ich gemacht. Aber ich habe es auch anders erlebt. Nach einer Lesung in einem Restaurant in Werne hat mich der Besitzer von sich aus gefragt, ob ich nicht in meinem nächsten Roman sein Geschäft erwähnen kann. Damit hatte dann das STILVOLL in Werne einen festen Platz in Werne-Krimi Teil 5 mit dem Titel "blind date".

Anders sieht es mit Straßennamen, öffentlichen Gebäuden oder auch Traditionsfesten aus. Das größte Traditionsfest in Werne ist Sim-Jü im Oktober. Was im Mittelalter ein Markt für Händler und Gaukler war, ist heute eines der größten Volksfeste in unserer Region. Die ganze Werner Innenstadt wird im Oktober zu einem riesigen Rummelplatz. Hierüber kann ich schreiben, allerdings muss ich bei den Namen vorsichtig sein. Natürlich kann ich gar nicht im Vorfeld herausfinden, ob die Namen, die ich meinen Schaustellern zum Beispiel gebe, nicht tatsächlich auf Sim-Jü vertreten sind. Für diesen Fall steht dann im Buch der Hinweis, dass alle Personen frei erfunden und Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Menschen nicht beabsichtigt sind.

Aber zurück zu den Schauplätzen. Die Menschen aus Werne und Umgebung werden viele der Handlungsorte aus meinen Werne-Krimis sofort wiedererkennen. Das soll auch so sein. Trotzdem muss man als Autor eines Regionalkrimis natürlich über den Tellerrand hinausschauen. Ich möchte ja, dass meine Bücher nicht nur in Werne, sondern in ganz Deutschland gelesen werden. Das werden sie auch, wie mir Bestellungen von Schleswig-Holstein über Berlin bis nach Süddeutschland zeigen. Und hier beginnt die Gratwanderung. Was für einen Werner Bürger interessant ist, nämlich die detaillierte Beschreibung unterschiedlicher (Tat)Orte in seiner Stadt, wir den Leser in Frankfurt vielleicht langweilen.

Details und Lokalkolorit sind also wichtig, dürfen aber auf keinen Fall inflationär verwendet werden. Und sie dürfen auch nicht die Hauptrolle im Buch übernehmen. Um das zu verhindern, kümmere ich mich schon vor Beginn des Schreibens darum, mir passende Nebenschauplätze zu besorgen. Das können andere Städte - oder wie in Werne-Krimi Teil 6, der gerade in Arbeit ist - auch andere Länder sein. Nur, ein Nebenschauplatz muss eben auch bleiben, was er ist - nebensächlich nämlich.

Es gibt also eine ganze Menge zu bedenken und zu recherchieren. Denn was in Werne zutreffend ist, muss in Bayern noch lange nicht der Realität entsprechen. Mein Anspruch an mich selbst ist aber, meine Bücher so realitätsnah wie möglich zu schreiben. Das heißt, ein Verbrechen, wie ich es in meinen Krimis beschreibe, sollte überall woanders genauso stattfinden können.

Und jetzt sage mir mal noch einer, man braucht nur einen guten Anfang und ein paar richtige Namen und der Rest erledigt sich von selbst. Ich weiß, dass das anders ist und wenn Sie mich weiter auf meiner Reise durch die Geschichte von der Idee bis zum fertigen Roman begleiten, werden Sie das sicher auch erkennen.


Donnerstag, 28. März 2013

Wie aus einer Idee ein Roman wird - Teil 3

Jetzt komme ich schon langsam in eine Region, wo ich darauf achten muss, nicht zu viel von meinem neuen Krimi zu verraten. Andersherum, er ist ja noch nicht fertig und deshalb weiß ich auch noch gar nicht ganz genau, wie die Story nun tatsächlich enden wird.

Heute beschäftigen wir uns damit, wie man die Protagonisten und Antagonisten eines Krimis gestaltet. Nein, ich will hier kein Fachchinesisch schreiben. Es handelt sich um die Hauptpersonen und ihre Gegenspieler. Pro ist also gut und Anta ist böse, um es mal vereinfacht auszudrücken.

Wenn man, wie ich, eine Serie von Kriminalromanen schreibt, gibt es immer eine oder mehrere Hauptpersonen, die Dreh- und Angelpunkt der Geschichte sind. Bei mir sinddas Kriminalkommissar Jens Wischkamp und seine Frau Silvia - genannt Silvie. Auch wenn meine Romane immer einen in sich abgeschlossenen Fall beinhalten und deshalb unabhängig von der Reihenfolge gelesen werden können, entwickeln sich die Charaktere der Hauptpersonen natürlich weiter. Darauf muss ich besonders achten, damit die Geschichten glaubhaft bleiben. Die Beiden werden, wie wir alle, natürlich älter, machen Erfahrungen und verändern sich. Hierfür lege ich mir von Roman zu Roman ein Schema zurecht, an dass ich mich so gut wie möglich zu halten versuche.

Dann gibt es Figuren, die immer mal wieder in dem ein oder anderen Roman auftauchen. Dazu gehören Freunde der Hauptpersonen, Arbeitskollegen, Nachbarn - eben wie im ganz normalen Leben. Da sind manchmal ein paar erklärende Sätze notwendig, um auf Vorgänge in einem vorherigen Roman hinzuweisen. Es ist wichtig, dass diese Erklärungen nicht zu langatmig und detailreich werden, denn dass stoppt den Lauf der Story und verursacht beim Leser eventuell ein langweiliges Gähnen. Das darf mir also auf keinen Fall passieren. Aber dafür habe ich ja auch meine Lektorin, die mich immer auf überflüssige Erklärungen hinweist. Das ist sozusagen meine Absicherung, über die ich ausgesprochen glücklich bin.

Schwieriger wird es mit den Bösewichtern. Kein Mensch ist ja nur gut oder nur böse. Es kann passieren, dass auch ein Verbrecher sympathische Züge hat. Wichtig ist es mir, auf die ganz normalen menschlichen Schwächen einzugehen, die unser Tun und Handeln bestimmen. Wenn ich damit beginne, den Personenkreis für einen neuen Krimi festzulegen, versuche ich mir die Menschen, über die ich schreibe, bildlich vorzustellen. So bekommen sie ein Gesicht und ich kann ihnen besser die Charakereigenschaften zuordnen, die sie für den Verlauf des Buches haben sollten.

Manchmal entwickle ich im Kopf Dialoge zwischen den einzelnen Personen, die ich dann erst später aufschreibe. Und manchmal stelle ich dann auch fest, dass eine Person überhaupt nicht in die Geschichte passt. Dann heißt es: Auf ein Neues. Das Manuskript noch einmal ganz von vorn lesen, Figuren entfernen oder hinzufügen beziehungsweise ihren Charakter und ihre Handlungsweise entsprechend verändern.

An diesem Punkt bin ich im Augenblick bei Werne-Krimi Teil 6. Ich hatte mir von Anfang an einen Bösewicht ausgeguckt. Aber so, wie sich die Geschichte gerade entwickelt, kann er das gar nicht sein. Er wird eher zum Opfer werden, befürchte ich. Also, lasst euch überraschen, wie es weitergeht.

Beim nächsten Mal schauen wir mal etwas genauer hinter die Kulissen und beschäftigen uns mit den Handlungsorten, die besonders für einen _Regional-Krimi nicht unwichtig sind.

Mittwoch, 27. März 2013

Wie aus einer Idee ein Roman wird - Teil 2

Georges Simenon, der berühmte französische Krimi-Autor (Kommissar Maigret) hat einmal gesagt: "Für einen guten Krimi braucht man nur einen guten Anfang und ein Telefonbuch, damit die Namen stimmen."

Das hat er sicher nicht ganz ernst gemeint, denn ein wenig mehr gehört schon dazu. Aber mit einem hatte er definitiv recht: Der Anfang ist immer das Schwierigste. Nachdem ich mich also entschlossen habe, einen Krimi zu schreiben, der auf einem der größten Rummelplätze in unserer Region spielt, musste also ein passender Anfang her.

Um mir den Einstieg selbst leichter zu machen, überlege ich mir immer verschiedene Szenarien. Ich plane also in groben Zügen zunächst, über was für ein Verbrechen ich schreiben möchte. Natürlich teile ich dann auch die Personen, die beteiligt sind, erst einmal grob in gut und böse ein. Das Verzwickte an der Angelegenheit ist, dass ich viele meiner Ideen von Anfang an wieder verwerfen muss, weil sich manches nicht realistisch genug darstellen lässt.

Ich bin inzwischen zu der Ansicht gelangt, dass der Anfang überhaupt das Wichtigste bei einem Krimi ist. Wenn es mir nicht gelingt, den Leser auf den ersten Seiten gleich zu packen, wird er das Buch beiseite legen. Also brauche ich eine spannende Geschichte, die sich langsam dahin entwickelt, wohin ich sie haben möchte. Beim sechsten Teil der Werne-Krimi-Reihe hat dieser Anfang mit der Stadt Werne und meinem Kommissar Wischkamp, der hier ermitteln wird, rein gar nichts zu tun. Ich glaube, ich hatte die ersten 60 Seiten schon geschrieben, als ich ihn das erste Mal erwähnt hatte. Dabei ist Kommissar Jens Wischkamp von der Kripo in Unna ja eigentlich die Hauptperson in jedem Werne-Krimi. Es ist also ein kleines Experiment, auf das ich mich hier eingelassen habe und ich hoffe, es funktioniert.

Es ist nicht ganz einfach, eine beschauliche Kleinstadt in einen Sündenpfuhl zu verwandeln und das auch noch glaubhaft darzustellen. Aber ich bin guter Dinge, dass es mir auch dieses Mal gelingen wird. Ich lasse mich also treiben von den Ideen, die durch meinen Kopf spuken und manchmal muss ich einige davon auch dann noch verwerfen, wenn ich sie bereits aufgeschrieben habe.

Über den nächsten Schritt - nämlich die Gestaltung der Charaktere meiner Handlungspersonen - schreibe ich dann beim nächsten Mal.

Dienstag, 26. März 2013

Der Fluch von Fort Henry erscheint im Traumfänger Verlag

Mein neuer Ostküstenkrimi hat einen Verlag gefunden!

Ende 2013, aber noch passend zum Weihnachtsgeschäft, wird die Geschichte des kanadischen Studenten Duncan Bright im Traumfänger Verlag veröffentlicht werden.

Ich freue mich schon jetzt auf die spannende Buchpräsentation, die Leipziger Buchmesse 2014 und meinen ersten Roman, der unter dem Pseudonym "Ronda Baker-Summer" erscheinen wird.

Sobald es Neuigkeiten gibt, werden sie an dieser Stelle veröffentlicht.

Die nächste Autorenlesung mit Musik

Es ist gar nicht so leicht, etwas Neues zu machen. Besonders dann nicht, wenn Schlagworte mit bestimmten Erfahrungen verbunden sind.

Wir haben unser neues Konzept "Krimilesung mit Musik" genannt und festgestellt, dass diese Bezeichnung etwas unglücklich gewählt war. Denn viele Menschen verbinden damit automatisch die bekannten Krimi-Dinner, bei denen Schauspieler einen Krimi spielen und die Zuschauer mit einbeziehen.

Aber gerade das machen wir nicht. Deshalb heißt unser Programm auch ab sofort "Autorenlesung mit Musik". Dass es sich bei dem Buch, aus dem gelesen wird, natürlich um einen meiner Krimis handelt, dürfte klar sein.

Vielleicht verdrehen bei dem Wort "Autorenlesung" auch einige Menschen die Augen und denken, dass es davon schon viel zu viele gibt. Ich hoffe aber, dass der Zusatz "mit Musik" ein wenig aufmerksamer macht.

Denn welche Krimi-Reihe in Deutschland kann von sich behaupten, einen eigenen Soundtrack zu haben? Meines Wissens nach keine - außer den Werne-Krimis von Renate Behr. Eigene Texte, abgestimmt auf bestimmte Szenen des Romans, eine eigens dafür komponierte Musik und natürlich eine Sängerin, die das Ganze gefühlvoll und sehr professionell live interpretiert - das ist schon etwas Besonderes.

Der nächste Termin ist am 20. April 2013 um 19 Uhr in der Gaststätte "Zum letzten Tee" in Schloss Westerwinkel in Ascheberg-Herbern. Küchenchef Grande hat ein perfektes Viergang-Menü komponiert, dass in Farbe, Form und Stil genau zum Krimi passt.

Der Eintrittspreis beträgt inklusive Überraschungsapéritif, 4-Gang-Menü und Programm 51 Euro pro Person. Eine vorherige Platzreservierung unter 0 25 99 / 92 53 33 ist ab sofort möglich.




Wie aus einer Idee ein Roman wird - Teil 1

Ich schreibe gerade den sechsten Teil der Werne-Krimi-Reihe. Anlass genug, meine Leser ein wenig hinter die Kulissen schauen zu lassen. Wie entsteht eigentlich ein Krimi?

Am Anfang steht natürlich eine Idee - noch unausgereift, aber ausbaufähig. Die Idee zu Werne-Krimi Teil sechs hat mir ein Autorenkollege aus Werne geliefert. "Warum schreibst du nicht mal was über Sim-Jü?", fragte er mich im letzten Jahr.

Sim-Jü, das ist das Kurzwort für Simon-Juda-Markt. Seit mehr als 600 Jahren hat die Stadt Werne das Marktrecht. Was früher ein Treffpunkt für Händler aus der Region war, ist heute der größte Rummel in südlichen Münsterland. Die gesamte Innenstadt wird für vier Tage Ende Oktober zum Rummelplatz. Mehr als 400.000 Besucher kommen jedes Jahr in die Kleinstadt an der Lippe. Grund genug, diese Idee aufzugreifen.

Ein Kirminalfall im Schaustellermilieu und für Kommissar Wischkamp das Problem, ganz schnell ermitteln zu müssen. Denn nach vier Tagen zerstreuen sich Schausteller und Besucher wieder in alle Winde. Beste Voraussetzungen dafür, dass sich die Story rasant entwickeln kann.

Was dann folgt, ist erst einmal Recherchearbeit. Wie planen die Schausteller ihren Einsatz in Werne, welche Rangeleien kann es zum Beispiel bei der Standortvergabe geben? Und - welches Verbrechen soll überhaupt geschehen?

Dass es etwas Ungewöhnliches sein soll, ist klar. Aber was? Mit diesen Gedanken plage ich mich jedes Mal herum, wenn ich beginne, ein neues Buch zu schreiben. Aber gerade das macht es auch für mich so spannend.

Auf diese Reise zur Entstehung eines spannenden Krimis nehme ich Sie jetzt mit. Freuen Sie sich auf die nächste Etappe.