Donnerstag, 28. März 2013

Wie aus einer Idee ein Roman wird - Teil 3

Jetzt komme ich schon langsam in eine Region, wo ich darauf achten muss, nicht zu viel von meinem neuen Krimi zu verraten. Andersherum, er ist ja noch nicht fertig und deshalb weiß ich auch noch gar nicht ganz genau, wie die Story nun tatsächlich enden wird.

Heute beschäftigen wir uns damit, wie man die Protagonisten und Antagonisten eines Krimis gestaltet. Nein, ich will hier kein Fachchinesisch schreiben. Es handelt sich um die Hauptpersonen und ihre Gegenspieler. Pro ist also gut und Anta ist böse, um es mal vereinfacht auszudrücken.

Wenn man, wie ich, eine Serie von Kriminalromanen schreibt, gibt es immer eine oder mehrere Hauptpersonen, die Dreh- und Angelpunkt der Geschichte sind. Bei mir sinddas Kriminalkommissar Jens Wischkamp und seine Frau Silvia - genannt Silvie. Auch wenn meine Romane immer einen in sich abgeschlossenen Fall beinhalten und deshalb unabhängig von der Reihenfolge gelesen werden können, entwickeln sich die Charaktere der Hauptpersonen natürlich weiter. Darauf muss ich besonders achten, damit die Geschichten glaubhaft bleiben. Die Beiden werden, wie wir alle, natürlich älter, machen Erfahrungen und verändern sich. Hierfür lege ich mir von Roman zu Roman ein Schema zurecht, an dass ich mich so gut wie möglich zu halten versuche.

Dann gibt es Figuren, die immer mal wieder in dem ein oder anderen Roman auftauchen. Dazu gehören Freunde der Hauptpersonen, Arbeitskollegen, Nachbarn - eben wie im ganz normalen Leben. Da sind manchmal ein paar erklärende Sätze notwendig, um auf Vorgänge in einem vorherigen Roman hinzuweisen. Es ist wichtig, dass diese Erklärungen nicht zu langatmig und detailreich werden, denn dass stoppt den Lauf der Story und verursacht beim Leser eventuell ein langweiliges Gähnen. Das darf mir also auf keinen Fall passieren. Aber dafür habe ich ja auch meine Lektorin, die mich immer auf überflüssige Erklärungen hinweist. Das ist sozusagen meine Absicherung, über die ich ausgesprochen glücklich bin.

Schwieriger wird es mit den Bösewichtern. Kein Mensch ist ja nur gut oder nur böse. Es kann passieren, dass auch ein Verbrecher sympathische Züge hat. Wichtig ist es mir, auf die ganz normalen menschlichen Schwächen einzugehen, die unser Tun und Handeln bestimmen. Wenn ich damit beginne, den Personenkreis für einen neuen Krimi festzulegen, versuche ich mir die Menschen, über die ich schreibe, bildlich vorzustellen. So bekommen sie ein Gesicht und ich kann ihnen besser die Charakereigenschaften zuordnen, die sie für den Verlauf des Buches haben sollten.

Manchmal entwickle ich im Kopf Dialoge zwischen den einzelnen Personen, die ich dann erst später aufschreibe. Und manchmal stelle ich dann auch fest, dass eine Person überhaupt nicht in die Geschichte passt. Dann heißt es: Auf ein Neues. Das Manuskript noch einmal ganz von vorn lesen, Figuren entfernen oder hinzufügen beziehungsweise ihren Charakter und ihre Handlungsweise entsprechend verändern.

An diesem Punkt bin ich im Augenblick bei Werne-Krimi Teil 6. Ich hatte mir von Anfang an einen Bösewicht ausgeguckt. Aber so, wie sich die Geschichte gerade entwickelt, kann er das gar nicht sein. Er wird eher zum Opfer werden, befürchte ich. Also, lasst euch überraschen, wie es weitergeht.

Beim nächsten Mal schauen wir mal etwas genauer hinter die Kulissen und beschäftigen uns mit den Handlungsorten, die besonders für einen _Regional-Krimi nicht unwichtig sind.

Mittwoch, 27. März 2013

Wie aus einer Idee ein Roman wird - Teil 2

Georges Simenon, der berühmte französische Krimi-Autor (Kommissar Maigret) hat einmal gesagt: "Für einen guten Krimi braucht man nur einen guten Anfang und ein Telefonbuch, damit die Namen stimmen."

Das hat er sicher nicht ganz ernst gemeint, denn ein wenig mehr gehört schon dazu. Aber mit einem hatte er definitiv recht: Der Anfang ist immer das Schwierigste. Nachdem ich mich also entschlossen habe, einen Krimi zu schreiben, der auf einem der größten Rummelplätze in unserer Region spielt, musste also ein passender Anfang her.

Um mir den Einstieg selbst leichter zu machen, überlege ich mir immer verschiedene Szenarien. Ich plane also in groben Zügen zunächst, über was für ein Verbrechen ich schreiben möchte. Natürlich teile ich dann auch die Personen, die beteiligt sind, erst einmal grob in gut und böse ein. Das Verzwickte an der Angelegenheit ist, dass ich viele meiner Ideen von Anfang an wieder verwerfen muss, weil sich manches nicht realistisch genug darstellen lässt.

Ich bin inzwischen zu der Ansicht gelangt, dass der Anfang überhaupt das Wichtigste bei einem Krimi ist. Wenn es mir nicht gelingt, den Leser auf den ersten Seiten gleich zu packen, wird er das Buch beiseite legen. Also brauche ich eine spannende Geschichte, die sich langsam dahin entwickelt, wohin ich sie haben möchte. Beim sechsten Teil der Werne-Krimi-Reihe hat dieser Anfang mit der Stadt Werne und meinem Kommissar Wischkamp, der hier ermitteln wird, rein gar nichts zu tun. Ich glaube, ich hatte die ersten 60 Seiten schon geschrieben, als ich ihn das erste Mal erwähnt hatte. Dabei ist Kommissar Jens Wischkamp von der Kripo in Unna ja eigentlich die Hauptperson in jedem Werne-Krimi. Es ist also ein kleines Experiment, auf das ich mich hier eingelassen habe und ich hoffe, es funktioniert.

Es ist nicht ganz einfach, eine beschauliche Kleinstadt in einen Sündenpfuhl zu verwandeln und das auch noch glaubhaft darzustellen. Aber ich bin guter Dinge, dass es mir auch dieses Mal gelingen wird. Ich lasse mich also treiben von den Ideen, die durch meinen Kopf spuken und manchmal muss ich einige davon auch dann noch verwerfen, wenn ich sie bereits aufgeschrieben habe.

Über den nächsten Schritt - nämlich die Gestaltung der Charaktere meiner Handlungspersonen - schreibe ich dann beim nächsten Mal.

Dienstag, 26. März 2013

Der Fluch von Fort Henry erscheint im Traumfänger Verlag

Mein neuer Ostküstenkrimi hat einen Verlag gefunden!

Ende 2013, aber noch passend zum Weihnachtsgeschäft, wird die Geschichte des kanadischen Studenten Duncan Bright im Traumfänger Verlag veröffentlicht werden.

Ich freue mich schon jetzt auf die spannende Buchpräsentation, die Leipziger Buchmesse 2014 und meinen ersten Roman, der unter dem Pseudonym "Ronda Baker-Summer" erscheinen wird.

Sobald es Neuigkeiten gibt, werden sie an dieser Stelle veröffentlicht.

Die nächste Autorenlesung mit Musik

Es ist gar nicht so leicht, etwas Neues zu machen. Besonders dann nicht, wenn Schlagworte mit bestimmten Erfahrungen verbunden sind.

Wir haben unser neues Konzept "Krimilesung mit Musik" genannt und festgestellt, dass diese Bezeichnung etwas unglücklich gewählt war. Denn viele Menschen verbinden damit automatisch die bekannten Krimi-Dinner, bei denen Schauspieler einen Krimi spielen und die Zuschauer mit einbeziehen.

Aber gerade das machen wir nicht. Deshalb heißt unser Programm auch ab sofort "Autorenlesung mit Musik". Dass es sich bei dem Buch, aus dem gelesen wird, natürlich um einen meiner Krimis handelt, dürfte klar sein.

Vielleicht verdrehen bei dem Wort "Autorenlesung" auch einige Menschen die Augen und denken, dass es davon schon viel zu viele gibt. Ich hoffe aber, dass der Zusatz "mit Musik" ein wenig aufmerksamer macht.

Denn welche Krimi-Reihe in Deutschland kann von sich behaupten, einen eigenen Soundtrack zu haben? Meines Wissens nach keine - außer den Werne-Krimis von Renate Behr. Eigene Texte, abgestimmt auf bestimmte Szenen des Romans, eine eigens dafür komponierte Musik und natürlich eine Sängerin, die das Ganze gefühlvoll und sehr professionell live interpretiert - das ist schon etwas Besonderes.

Der nächste Termin ist am 20. April 2013 um 19 Uhr in der Gaststätte "Zum letzten Tee" in Schloss Westerwinkel in Ascheberg-Herbern. Küchenchef Grande hat ein perfektes Viergang-Menü komponiert, dass in Farbe, Form und Stil genau zum Krimi passt.

Der Eintrittspreis beträgt inklusive Überraschungsapéritif, 4-Gang-Menü und Programm 51 Euro pro Person. Eine vorherige Platzreservierung unter 0 25 99 / 92 53 33 ist ab sofort möglich.




Wie aus einer Idee ein Roman wird - Teil 1

Ich schreibe gerade den sechsten Teil der Werne-Krimi-Reihe. Anlass genug, meine Leser ein wenig hinter die Kulissen schauen zu lassen. Wie entsteht eigentlich ein Krimi?

Am Anfang steht natürlich eine Idee - noch unausgereift, aber ausbaufähig. Die Idee zu Werne-Krimi Teil sechs hat mir ein Autorenkollege aus Werne geliefert. "Warum schreibst du nicht mal was über Sim-Jü?", fragte er mich im letzten Jahr.

Sim-Jü, das ist das Kurzwort für Simon-Juda-Markt. Seit mehr als 600 Jahren hat die Stadt Werne das Marktrecht. Was früher ein Treffpunkt für Händler aus der Region war, ist heute der größte Rummel in südlichen Münsterland. Die gesamte Innenstadt wird für vier Tage Ende Oktober zum Rummelplatz. Mehr als 400.000 Besucher kommen jedes Jahr in die Kleinstadt an der Lippe. Grund genug, diese Idee aufzugreifen.

Ein Kirminalfall im Schaustellermilieu und für Kommissar Wischkamp das Problem, ganz schnell ermitteln zu müssen. Denn nach vier Tagen zerstreuen sich Schausteller und Besucher wieder in alle Winde. Beste Voraussetzungen dafür, dass sich die Story rasant entwickeln kann.

Was dann folgt, ist erst einmal Recherchearbeit. Wie planen die Schausteller ihren Einsatz in Werne, welche Rangeleien kann es zum Beispiel bei der Standortvergabe geben? Und - welches Verbrechen soll überhaupt geschehen?

Dass es etwas Ungewöhnliches sein soll, ist klar. Aber was? Mit diesen Gedanken plage ich mich jedes Mal herum, wenn ich beginne, ein neues Buch zu schreiben. Aber gerade das macht es auch für mich so spannend.

Auf diese Reise zur Entstehung eines spannenden Krimis nehme ich Sie jetzt mit. Freuen Sie sich auf die nächste Etappe.