Mittwoch, 27. März 2013

Wie aus einer Idee ein Roman wird - Teil 2

Georges Simenon, der berühmte französische Krimi-Autor (Kommissar Maigret) hat einmal gesagt: "Für einen guten Krimi braucht man nur einen guten Anfang und ein Telefonbuch, damit die Namen stimmen."

Das hat er sicher nicht ganz ernst gemeint, denn ein wenig mehr gehört schon dazu. Aber mit einem hatte er definitiv recht: Der Anfang ist immer das Schwierigste. Nachdem ich mich also entschlossen habe, einen Krimi zu schreiben, der auf einem der größten Rummelplätze in unserer Region spielt, musste also ein passender Anfang her.

Um mir den Einstieg selbst leichter zu machen, überlege ich mir immer verschiedene Szenarien. Ich plane also in groben Zügen zunächst, über was für ein Verbrechen ich schreiben möchte. Natürlich teile ich dann auch die Personen, die beteiligt sind, erst einmal grob in gut und böse ein. Das Verzwickte an der Angelegenheit ist, dass ich viele meiner Ideen von Anfang an wieder verwerfen muss, weil sich manches nicht realistisch genug darstellen lässt.

Ich bin inzwischen zu der Ansicht gelangt, dass der Anfang überhaupt das Wichtigste bei einem Krimi ist. Wenn es mir nicht gelingt, den Leser auf den ersten Seiten gleich zu packen, wird er das Buch beiseite legen. Also brauche ich eine spannende Geschichte, die sich langsam dahin entwickelt, wohin ich sie haben möchte. Beim sechsten Teil der Werne-Krimi-Reihe hat dieser Anfang mit der Stadt Werne und meinem Kommissar Wischkamp, der hier ermitteln wird, rein gar nichts zu tun. Ich glaube, ich hatte die ersten 60 Seiten schon geschrieben, als ich ihn das erste Mal erwähnt hatte. Dabei ist Kommissar Jens Wischkamp von der Kripo in Unna ja eigentlich die Hauptperson in jedem Werne-Krimi. Es ist also ein kleines Experiment, auf das ich mich hier eingelassen habe und ich hoffe, es funktioniert.

Es ist nicht ganz einfach, eine beschauliche Kleinstadt in einen Sündenpfuhl zu verwandeln und das auch noch glaubhaft darzustellen. Aber ich bin guter Dinge, dass es mir auch dieses Mal gelingen wird. Ich lasse mich also treiben von den Ideen, die durch meinen Kopf spuken und manchmal muss ich einige davon auch dann noch verwerfen, wenn ich sie bereits aufgeschrieben habe.

Über den nächsten Schritt - nämlich die Gestaltung der Charaktere meiner Handlungspersonen - schreibe ich dann beim nächsten Mal.

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