Sonntag, 28. Juni 2015

Nach dem Buch ist vor dem Buch

Es ist vollbracht - der achte Fall von Kommissar Jens Wischkamp aus meiner Werne-Krimireihe ist fertig geschrieben. Nun muss er noch Korrektur gelesen werden und im November wird "sitz!platz!tot" dann pünktlich vor dem Weihnachtsmarkt in Werne veröffentlicht.

Ich habe schon einiges darüber geschrieben, wie ich mich auf das Schreiben vorbereite und welche Abläufe ich einhalte. Aber ich denke, ich sollte auch einmal etwas darüber schreiben, was passiert, wenn ein Buch dann fertig ist.

Ich weiß nicht, wie es anderen Autoren geht. Aber ich stelle meine Romanmanuskripte immer mit etwas gemischten Gefühlen fertig. Zum einen bin ich natürlich stolz, dass ich es wieder einmal geschafft habe. Zum anderen aber überfällt mich auch eine gewisse Traurigkeit und die Frage: Was mache ich denn jetzt? Korrektur lesen, klar, aber dann geht mein Werk an den Verlag und um alles Weitere muss ich mich ja gar nicht mehr kümmern.

Man kann aber auch nicht so einfach damit anfangen, das nächste Buch zu schreiben. Dafür ist der aktuelle Roman ja noch viel zu präsent im Kopf. Bevor mich dann eine echte Schreibblockade überkommt, gehe ich mal die Ideen durch, die ich mir irgendwann schon einmal notiert, aber nie bis zu Ende gedacht habe.

Meist dauert es nur wenige Tage und bin schon wieder mitten in einem neuen Projekt. An dessen Ende wird es mir aber wieder genauso gehen wie jetzt gerade: Ich fühle mich ein wenig verloren, unschlüssig und ja, auch wenig kreativ im Augenblick. Selbst das Bloggen fällt mir nicht so leicht wie sonst.

Aber ich weiß ja auch, dass diese Gefühle ziemlich rasch verschwinden, sobald mich eine neue Idee oder eine neue Recherche gepackt hat. Also gönne ich mir und meinem Computer mal eine kurze Schreibpause. Denn: Nach dem Buch ist vor dem Buch, das steht auf jeden Fall fest.

Meine nächsten Projekte:

Überarbeitung meiner ersten vier Romane (Ronda Baker Reihe) und neue Veröffentlichung.
Werne Krimireihe Teil 9 für das kommende Jahr

Aber zuerst einmal fahre ich Anfang August zur Nibelungen Buchmesse nach Worms und werde dort meine Krimis aus dem Münsterland einmal einem anderen Publikum präsentieren. Darauf freue ich mich im Augenblick ganz besonders.

Mal ein Ausflug in eine andere Region

Eigentlich sollte es ein Wettbewerbsbeitrag werden. Aber in die Short-List hat es mein Manuskript mit dem Titel "Sonneberger Puppenspiel" dann 2014 doch nicht geschafft.

Der literarische Ausflug nach Thüringen hat aber in diesem Jahr einen Verlag gefunden und so wurde mein Thüringen-Krimi am 1.5.2015 veröffentlicht. Für mich war es eine extrem spannende Geschichte, dieses Buch zu schreiben. Warum? Nun, das ist einfach erklärt.

Mein Ehemann ist in Sonneberg in Thüringen geboren und hat dort auch seine ersten Lebensjahre verbracht. Nach der Wende sind wir gemeinsam schon einige Male dort gewesen. Wir haben das Spielzeugmuseum besucht und auch den Umbau des kleinen Sommerschlosses auf dem Sonneberger Schlossberg zu einem hübschen Hotel hautnah miterlebt - inklusive Baustellenbesichtigung. Was lag also näher als diese Handlungsorte in einen spannenden Krimi einzubinden.

Um den Schlossberg in Sonneberg ranken sich einige Legenden. Meine Schwiegermutter hat mir oft davon erzählt. Was lag also näher, als einen Bogen zu schlagen vom frühen Mittelalter über die DDR-Zeit bis hin zum Sonneberg von heute? Ich denke, es ist mir ganz gut gelungen. Ende August werde ich gemeinsam mit meinem Mann einige Tage in Thüringen verbringen und dort sowohl in Sonneberg als auch in Suhl - den beiden Haupthandlungsorten - eine Lesung veranstalten.

Mir hat dieser Ausflug in eine andere Region Deutschlands viel Spaß gemacht. Mal schauen, vielleicht gibt es ja irgendwann noch Regionalkrimis aus anderen Bundesländern aus meiner Feder.